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114 Wildtierarten erhalten stärkeren Schutz vor ausbeuterischem Handel auf der globalen CITES-Artenschutzkonferenz

A young elephant bulll on Wednesday, March 21, 2018 at the Makalali Game Reserve, South Africa. (Waldo Swiegers/AP Images for Humane Society International)

Waldo Swiegers

BERLIN/SAMARKAND, Usbekistan – 114 Wildtierhalten erhielten stärkeren Schutz vor Ausbeutung auf der 20. Vertragsstaatenkonferenz des Washingtoner Artenschutzübereinkommens, die heute in Usbekistan endete. Die Reaktion von Tierschützer*innen, auch bei Humane World for Animals (ehemals Humane Society International) ist weitestgehend positiv. 

Diese Konferenz zeigte einen klaren globalen Willen, Wildtiere zu schützen, die durch Handel bedroht sind. Von den 114 Arten, die unter dem internationalen Handelsabkommen stärkeren Schutz erhielten, bekamen 75 zum ersten Mal Schutz aufgrund der negativen Auswirkungen des Handels auf ihr Überleben. Länder aus aller Welt stimmten dafür, Arten wie Faultiere, Elefanten, Giraffen, Walhaie, Nashörner, Hyänen, Finken, Hornvögel, Geier, Leguane, Vogelspinnen und Geckos zu schützen. Wie dringend Import- und Exportländer im Kampf gegen die überproportionale Ausbeutung von Tieren zusammenarbeiten müssen, wurde durch den Fokus auf endemische Arten (heimisch in bestimmten Regionen oder Ökosystemen) deutlich. Diese standen im Mittelpunkt der Debatten und Abstimmungen. Viele Vertragsparteien betonten, wie wichtig es ist, ihre heimischen Arten mit begrenzten Verbreitungsgebieten vor der wachsenden globalen Nachfrage zu schützen. Humane World for Animals begrüßte ebenfalls, dass die Vertragsparteien schädliche Vorschläge ablehnten, darunter Versuche, den Schutz für südliche Giraffen aufzuheben, den Schutz für das Breitmaulnashorn und das vom Aussterben bedrohte Spitzmaulnashorn zu verringern und den kommerziellen Handel mit Elfenbein wieder zu öffnen.

Aber nicht alle Ergebnisse fielen positiv aus. Der Buntbock, die Saiga-Antilope, der Guadalupe-Seebär und der Afrikanische Elefant erlitten Rückschläge durch verringerten oder aufgehobenen Handelsschutz. Diese Arten sind nun stärker durch Übernutzung im Handel bedroht, ohne die dringend nötige Kontrolle und Rechenschaftspflicht, die CITES eigentlich gewährleisten soll. Humane World for Animals wird weiter mit den Vertragsparteien zusammenarbeiten, um das Verbot des kommerziellen Handels mit Elfenbein und Nashornhorn zu stärken, die globale Nachfrage nach Wildtierprodukten und -teilen zu verringern und Handelswege zu schließen, die Wildtierhändler*innen nutzen.

Grettel Delgadillo, Director of Program and Policy bei Humane World for Animals Costa Rica, sagt: „Tag für Tag treiben ausbeuterische menschliche Aktivitäten immer mehr unserer kostbaren Wildtierarten dahin, dass sie gefährdet sind oder sogar auszusterben drohen. Deshalb war dies insgesamt ein positives CITES-Treffen hier in Usbekistan, da jetzt 114 Wildtierarten besseren Schutz vor den gefährlich schädlichen Auswirkungen von nicht nachhaltigem Handel erhalten. Es gibt neuen oder stärkeren Schutz für Arten wie Zweifingerfaultiere, Wal- und Riesenhaie, Mantas und Teufelsrochen, Vogelspinnen, den Afrikanischen Weißrückengeier, die Land- und Meerechsen der Galápagos-Inseln und zwei Arten australischer Geckos. Gleichzeitig wurden Versuche mancher Akteur*innen, wichtigen Schutz für Arten wie Giraffen, Wanderfalken sowie Breitmaul- und Spitzmaulnashörner abzuschwächen, glücklicherweise verhindert. Deren Bestände sind sowohl durch Händler*innen als auch durch Trophäenjäger*innen dezimiert. Es herrschte eine sehr positive Stimmung auf dieser Konferenz und ein offenbar gemeinsames Verständnis der Staaten, dass die Wildtiere unseres Planeten in allen Teilen der Welt immer größerer Bedrohung ausgesetzt sind und dass rücksichtsloser Handel mit Tieren und ihren Körperteilen dringend entschlossenes Handeln braucht.“

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