Die Europäische Kommission prüft zum ersten Mal seit Jahrzehnten, ob sie die Tierschutzvorschriften für Tiere in landwirtschaftlichen Betrieben modernisiert. Das ist eine seltene und wichtige Chance, stärkere, moderne und tierfreundlichere Standards für mehrere hundert Millionen Tiere einzufordern, die jedes Jahr in der EU für den menschlichen Konsum gehalten werden.
Die Europäische Kommission fordert nun Bürger*innen und Organisationen auf, sich aktiv zu beteiligen und ihre Meinungen zu äußern. Diese öffentlichen Konsultationen beeinflussen direkt, was die Kommission vorschlägt. Wenn sich viele Bürger*innen und Organisationen äußern, hört die Kommission zu. Das ist historisch schon oft so gewesen. Die Entscheidung, Käfige bzw. die Käfighaltung in der EU abzuschaffen, entstand durch eine Europäische Bürgerinitiative, an der sich viele Menschen beteiligt haben. Jetzt können wir mit dieser Konsultation dafür sorgen, dass die Kommission ihr Versprechen einhält und echte Fortschritte liefert.
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Setz dich für sogenannte Nutztiere in Europa ein
Jetzt haben wir die Chance, etwas für sogenannte Nutztiere in Europa zu verändern
Warum diese Konsultation so wichtig ist
1. Die aktuellen EU-Regeln sind veraltet
Die bestehenden Vorschriften bedeuten, dass Tiere in landwirtschaftlichen Betrieben ihr natürliches Verhalten nicht ausleben können. Das ist ein zentraler Baustein für ihr Wohlbefinden. Viele Tierarten leben immer noch in stark einschränkenden Systemen, die ihren Verhaltens- und Körperbedürfnissen nicht gerecht werden.
2. Die EU erwägt eine Abschaffung der Käfighaltung
Käfige und Kastenstände sind in der gesamten EU noch weit verbreitet. Die Wissenschaft zeigt aber ganz klar: In solchen Systemen können Tiere sich nicht frei bewegen, nicht normal sozial interagieren und nicht ihr natürliches Verhalten zeigen. Die eigene Analyse der Kommission bestätigt, dass die Vorschriften nicht mehr geeignet sind.
3. EU-weit muss das Töten von Eintagsküken beendet werden
In Deutschland ist das Töten von Eintagsküken seit 2022 verboten, doch jedes Jahr sterben immer noch Millionen männliche Küken in der Legehennenhaltung. Bezahlbare In-ovo-Geschlechtsbestimmung sorgt dafür, dass diese grausame Praxis endlich enden kann. - Deutschland zeigt, dass es geht!
4. Landwirt*innen brauchen Unterstützung und Dein Beitrag kann ihnen helfen
Um von Käfigen und Kastenständen wegzukommen, brauchen Landwirt*innen Fördermittel der EU und der Mitgliedstaaten, technische Anleitungen und gegenseitige Unterstützung. Eine starke öffentliche Rückendeckung hilft dabei, dass diese Maßnahmen Vorrang bekommen.
5. Fairer Handel braucht gleiche Standards
Immer mehr und mehr Verbraucher*innen wollen sicher sein, dass alle tierischen Produkte, die in der EU verkauft werden, die gleichen Tierschutzanforderungen erfüllen – einschließlich importierter Produkte. Das ist wichtig für Transparenz und Fairness.
6. Bessere Kontrolle durch tierbezogene Indikatoren
Die Kommission prüft, wie sie die Überwachung von tierbezogenen Indikatoren verbessern kann. Das sind direkte Messwerte zu Verhalten, Verletzungen oder Gesundheit. Diese müssen strengere Haltungsanforderungen ergänzen, nicht ersetzen.
Was wir fordern
- Ein Ende der Käfighaltung für alle Tierarten, die für den menschlichen Konsum gehalten werden.
- Ein EU-weites Verbot des systematischen Tötens männlicher Eintagsküken, indem die vorhandene In-ovo-Technik verpflichtend wird.
- Die Tierschutzvorschriften in allen EU-Mitgliedstaaten müssen angeglichen werden.
- Importierte tierische Produkte müssen die gleichen Tierschutzstandards erfüllen.
- EU- und nationale Fördermittel müssen höhere Tierschutzstandards unterstützen.
- Bürokratische Hürden, die Landwirt*innen davon abhalten, zu besseren Haltungssystemen zu wechseln, müssen abgebaut werden.
- Verständliche Angaben zur Haltungsform und zum Tierwohl einführen.
Wie Du mitmachen kannst
Die Konsultation steht allen offen. Sie dauert ungefähr 15 bis 20 Minuten und jede Antwort hilft, das zukünftige EU-Recht mitzugestalten.
Kurzleitfaden fürs Ausfüllen der Konsultation
1. Betone, dass die aktuellen Regeln nicht ausreichen.
2. Priorisiere die Abschaffung von Käfigen und Kastenständen für alle Tierarten.
3. Hebe hervor, wie wichtig es ist, Landwirt*innen mit Fördermitteln und Anleitungen zu unterstützen.
4. Setze Dich für gleiche Tierschutzstandards bei Importen ein.
5. Betone, wie dringend das Töten von Eintagsküken auch EU-weit beendet werden muss.
6. Unterstütze klarere, abgestimmte Regeln und den sinnvollen Einsatz tierbezogener Indikatoren.
7. Erwähne weitere Vorteile wie Transparenz, Nachhaltigkeit und eine widerstandsfähigere Branche.
Gemeinsam können wir Tierquälerei beenden.
Hilf noch heute, Leben zu retten! Mit einer einmaligen Spende oder einer monatlichen Unterstützung, die Tiere weltweit das ganze Jahr über schützt.
Nhan Tran/AP Images for Humane World for Animals