Island ist eines von nur drei Ländern weltweit – neben Norwegen und Japan – das den kommerziellen Walfang weiterhin betreibt. 1992 trat das Land aus der Internationalen Walfangkommission (IWC) aus, trat 2002 aber wieder bei – mit einer sogenannten „Ausnahme“, die es erlaubt, das weltweite Verbot des kommerziellen Walfangs zu umgehen. Seither ignoriert Island das Verbot und untergräbt sowohl die IWC als auch CITES, das den Handel mit Walprodukten einschränkt.
Seit dem Wiedereintritt hat Island über 1.500 Wale getötet, darunter auch gefährdete Finnwale. Im Jahr 2018 waren unter den 146 getöteten Finnwalen eine trächtige Walmutter sowie ein seltener Finn-Blauwal-Hybrid. Zusätzlich wurden sechs Zwergwale getötet.

Last Whaling Station
Wale müssen lange leiden
2023 stellte die isländische Lebensmittel- und Veterinärbehörde in einem wegweisenden Bericht fest, dass kommerzieller Walfang gegen das nationale Tierschutzgesetz verstößt. Die Auswertung von Videoaufnahmen an Bord zeigte: 41 % der Wale starben erst nach durchschnittlich 11,5 Minuten – einige sogar erst nach bis zu zwei Stunden.
Mehr als ein Viertel musste zwei Mal harpuniert werden, bevor sie starben. Die meisten getöteten Wale (73 %) waren weiblich – darunter 11 trächtige Tiere und eine säugende Mutter, deren Kalb ohne sie verendet sein dürfte.
Die meisten Isländer*innen essen weder Walfleisch noch unterstützen sie den Walfang
Weniger als 2 % der Isländer*innen essen Walfleisch. Eine aktuelle Umfrage aus dem Jahr 2025 zeigt zudem: 51 % der Isländer*innen lehnen die von der Übergangsregierung erteilten Walfanglizenzen ab und 44 % unterstützen ein Verbot des Walfangs.

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Appell an Reisende aus Deutschland: Wale beobachten, nicht essen
Der Großteil des in Island konsumierten Walfleischs wird von internationalen Tourist*innen gegessen, denen es fälschlicherweise als isländische Delikatesse angepriesen wird. Wenn Touristen-Restaurants in Island aufhören würden, Walfleisch zu servieren, und ausländische Besucher*innen es nicht mehr essen würden, gäbe es in Island kaum noch einen Markt dafür. Im Gegensatz dazu bringt verantwortungsvolles „Whale Watching“ dem Land jedes Jahr Millionen ein – in einer wachsenden und profitablen Branche, die durch den fortgesetzten Walfang direkt gefährdet wird.
In Island leben weniger als 400.000 Menschen, während im Jahr 2024 fast 2,3 Millionen ausländische Besucher*innen ins Land kamen – die Entscheidung der Tourist*innen, ob sie Walfleisch essen oder nicht, hat also enorme Auswirkungen auf die Wale.
Mit Abstand die meisten Reisenden kommen aus den USA, gefolgt von Großbritannien, Deutschland und China. Die vollständigen Daten zum Auslandstoursismus können hier eingesehen werden.

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