
DV_2023
Jedes Jahr werden weltweit geschätzt 30 Millionen Hunde und 10 Millionen Katzen für den Verzehr geschlachtet, davon allein etwa 10 Millionen Hunde und 4 Millionen Katzen in China. Der Hunde- und Katzenfleischhandel in China wird größtenteils kriminell betrieben. Viele Tiere sind aus Gärten gestohlene Haustiere oder Straßentiere. Trotz der Quarantäne- und Gesundheitsvorschriften werden sie über Provinzgrenzen hinweggeschmuggelt. Die Strafverfolgung kann je nach der regionalen Polizeibehörde sehr unterschiedlich sein, Verurteilungen sind sehr selten. Auf dem Weg zu den Schlachthäusern werden die Tiere stunden- oder tagelang in Gitterkäfige gepfercht. Oft sind sie krank oder verletzt, und viele sterben unterwegs an einem Schock oder Hitzschlag, weil sie dehydriert sind oder ersticken. Diejenigen, die den Transport überleben, werden geschlachtet, an Restaurants verkauft und als Mahlzeit serviert. China hat keine Tierschutzgesetze.
Trotz des Ausmaßes dieser Grausamkeit ist der Verzehr von Hunde- und Katzenfleisch in China nicht weit verbreitet; die Mehrheit der Bürger*innen hat noch nie Hunde- oder Katzenfleisch gegessen. Von den 20 %, die es laut eigener Auskunft doch tun, haben viele nur ein- oder zweimal in ihrem Leben Hundefleisch gegessen. Chinas Hunde- und Katzenfleischhandel konzentriert sich auf drei Regionen: Südchina, Zentralchina und Nordostchina, obwohl die Tiere landesweit gestohlen werden.

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Unsere Partnerschaft mit Vshine
Offizieller Partner von Humane World for Animals in China ist Vshine, eine sehr aktive, kompetente und respektierte Tierschutzorganisation aus dem Norden des Landes. Vshine betreibt auch zwei Tierheime für Hunde, Katzen und andere Tiere – inklusive derer, die aus dem Fleischhandel gerettet wurden. Dank Vshines großem Netzwerk an Partnergruppen und Tierheimen können wir unseren Initiativen gegen den Hunde- und Katzenfleischhandel an vielen Orten mehr Gehör verschaffen.
Humane World for Animals pflegt seit über 10 Jahren eine starke Partnerschaft mit Vshine. Gemeinsam haben wir Kampagnen gegen den Hunde- und Katzenfleischhandel und Tierquälerei im Allgemeinen geführt, Petitionen als Antwort auf Tierschutzverletzungen gelauncht, uns für die Strafverfolgung in Fällen von Hunde- und Katzenfleischhandel eingesetzt und uns geretteter Tiere angenommen.
Auch dank finanzieller Unterstützung von Humane World for Animals hat Vshine groß angelegte Abfangaktionen für Transporter auf dem Weg zu Schlachthäusern für Hunde und Katzen unternommen, mehrere dieser Schlachthäuser geschlossen, die Regierung bei ihren Ermittlungen unterstützt und nachhaltige Aufklärungskampagnen gestartet. Mit unserer Hilfe konnte Vshine außerdem einigen Restaurants dabei unterstützen, Hundefleisch von ihren Karten zu streichen, und die Öffentlichkeit dazu motivieren, den illegalen Handel mit Hunden und Katzen zu melden.

Humane World for Animals
Das Yulin-Hundefleisch-„Festival”
In ganz China gibt es viele Märkte und Schlachthäuser, in denen Hunde und Katzen getötet und dann für ihr Fleisch verkauft werden. Doch das jährliche Schlachten von Hunden und Katzen zur Sommersonnenwende in Yulin im autonomen Gebiet Guangxi Zhuang ist ein Symbol für die immense Grausamkeit dieser Praxis geworden, die leider das ganze Jahr lang stattfindet.
Das Event wurde erstmals im Jahr 2010 von Hundefleischhändler*innen veranstaltet und als „Festival” promotet, um den schwindenden Verkauf zu stärken. Seitdem hat das Event sowohl im In- als auch im Ausland für Empörung gesorgt, obwohl 87 % der Einwohner*innen von Yulin nicht oder nur selten Hunde und Katzen essen. Humane World for Animals hat eine zentrale Rolle dabei gespielt, den Horror dieses „Festivals” sichtbar zu machen. Unter anderem dank Humane World for Animals, Vshine und anderen Organisationen ist das Event in den vergangenen Jahren weniger populär und kleiner geworden.
Das „Festival“ ist kleiner geworden – es gibt weniger Hundefleischmärkte und insgesamt weniger getötete Hunde. Auch die Dauer hat sich verkürzt. Anstatt 10 Tage dauert es nur noch ein paar Tage. Auch die Sichtbarkeit hat abgenommen. Hunde werden inzwischen meist außer Sichtweite geschlachtet, das Wort „Hundefleisch” wurde von Restaurantbeschilderungen gestrichen und die große, öffentliche Zurschaustellung von massenhaftem Hundefleischverzehr ist verschwunden. Yulins Behören haben verstanden, dass eine Unterstützung des „Festivals” unpopulär ist, und hat sich vom Konzept eines „Festivals” distanziert. In Anbetracht des schrecklichen Ausmaßes, den das „Festival“ noch vor einigen Jahren hatte, ist das eine erfreuliche Entwicklung. Dennoch müssen die Behörden weiter entschiedene und proaktive Schritte unternehmen, damit diese grausame Praxis in Yulin endlich ein Ende findet.

AP Images for Humane World for Animals
Yulin 2025
In diesem Jahr hat unsere Partnerorganisation Vshine Yulin zwei Wochen vor dem „Festival” besucht und eine Umfrage durchgeführt. Die meisten Teilnehmer*innen gaben an, dass sie kein Hunde- oder Katzenfleisch verzehren und dass ein Verbot des „Festivals” keinen Einfluss auf ihr Leben hätte. Das bedeutet, dass der Handel für die meisten Einwohner*innen von Yulin nicht wichtig ist. Diese Ergebnisse fließen nun in die politische Arbeit und in Gespräche mit den Behörden Yulins, mit lokalen Medien oder nationalen Entscheidungsträger*innen ein, um das „Festivals” zu beenden.
Vshine hat das „Festival” außerdem für zukünftige Kampagnen beobachtet und Händler*innen, Restaurants und Teilnehmer*innen dokumentiert sowie ein hohes Polizeiaufkommen notiert. Es gab keine Schlachtungen live vor Ort, da die meisten Tiere inzwischen in bewachten Schlachthäusern in den Randgebieten der Stadt getötet werden.
Wir haben unsere Petition mit der von Care2 zusammengelegt und so weltweit 183.000 Unterschriften sammeln können. Gemeinsam mit einem offiziellen Schreiben, in dem wir ein Ende des Yulin-Hundefleisch-„Festivals” und des Handels in ganz China fordern, wurden die Unterschriften sowohl den Behörden in Yulin als auch nationalen Entscheidungsträger*innen übermittelt, inklusive dem Präsidenten, dem Premierminister und anderen wichtigen Persönlichkeiten. Das wurde auch von der chinesischen Öffentlichkeit unterstützt.
Vshine hat außerdem eine große Aufklärungskampagne im chinesischen Social Media gelauncht, die den illegalen Hundefleischhandel aufdeckt, falsche Behauptungen der Händler*innen widerlegt und die Regierung zum Handeln aufruft. Dank dieses Engagements haben zwei bekannte Celebrities ihre Teilnahme an einem Konzert am 21. Juni in Yulin abgesagt, das die Besuche in der Stadt während des Hundefleisch-„Festivals” erhöhen sollte.
Der Hundefleischhandel in China ist komplex, aber Humane World for Animals verfolgt sowohl kurzfristige Aktionen als auch langfristige Strategien, um nachhaltigen Wandel zu erzielen. Dass es in den Städten Chinas mehr als 100 Millionen Haustiere gibt und vor allem jüngere Generationen einen wachsenden Widerstand äußern, lässt uns hoffen. Ein Wandel ist nicht nur möglich, sondern findet bereits statt.

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Tiere aus dem Yulin-Hundefleisch-„Festival” retten
Bevor das Gesetz zum Management ausländischer Nichtregierungsorganisationen in China im Jahr 2017 in Kraft trat, konnten wir Hunderte Hunde vom Yulin-Hundefleisch-„Festival” retten. Einige wurden später von liebevollen Familien in Kanada, den USA und Großbritannien adoptiert. Seit das Gesetz aktiv ist, erschweren gesetzliche und logistische Herausforderungen die direkte Intervention von ausländischen NGOs in Yulin. Wenn wir selbst eingreifen würden, würde das unsere Arbeit für ein Ende des Hundefleischhandels in ganz China gefährden. Aber das ist weiterhin unser Ziel als Organisation. Andere ausländische NGOs interpretieren das Gesetz auf andere Weise, was ihr gutes Recht ist. Wenn wir uns nicht an das Gesetz halten würden, könnte dies auch schwere Konsequenzen für unseren Partner Vshine haben. Wir sind uns dieser Verantwortung bewusst und arbeiten weiterhin innerhalb der Gesetze, die uns leider derzeit verbieten, Tiere vom Yulin-„Festival” zu retten.
Vshine hingegen hat mithilfe der finanziellen Unterstützung von Humane World for Animals wann immer möglich Hunde und Katzen aus den Transportern, Märkten und Schlachthäusern in Yulin gerettet. Das gelingt ihnen, indem sie der Polizei die Transporter melden, auf denen illegal bezogene und transportierte Tiere vermutet werden. Laut den Regulierungen des Agrarministeriums zum Transport von lebenden Tieren über Provinzgrenzen hinweg muss jedes Tier ein individuelles Zertifikat über eine Quarantäneinspektion haben. Die meisten Hunde- und Katzenfleischhändler*innen können ein solches Zertifikat nicht für jedes Tier vorweisen oder sie legen gefälschte Dokumente vor. Diese Fälle kann Vshine der Polizei melden und sie bitten, die Tiere zu beschlagnahmen. Nach einer 21-tägigen Quarantäne werden die Tiere normalerweise an Tierschutzorganisationen übergeben, wenn die Händler*innen die Strafgebühr nicht zahlen.
Obwohl Humane World for Animals nicht direkt Hunde und Katzen vom Yulin-„Festival” retten kann, unterstützen oder organisieren wir aktiv Rettungsaktionen im Hunde- und Katzenfleischhandel in anderen Ländern, darunter Südkorea, Vietnam, Indien und Indonesien. Mehr Informationen zu unserer Arbeit für ein Ende des Hunde- und Katzenfleischhandels gibt es hier: Ending the dog and cat meat trade | Humane World for Animals

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Gesetze und Strafverfolgung
In vielen Ländern Asiens ist der Hundefleischhandel bereits verboten, darunter Thailand, die Philippinen, Singapur, Taiwan, Hongkong und erst kürzlich Südkorea. Auch in China ist ein Ende dieser Praxis ein realistisches Ziel, obwohl wir wissen, dass Veränderung sehr langwierig sein kann. Obwohl China wahrscheinlich die einzige große Industrienation der Welt ist, die keine Tierschutzgesetze hat, gibt es einige positive Entwicklungen. In 2020 führten die Städte Shenzhen und Zhuhai ein Verbot für den Verzehr von Hunde- und Katzenfleisch ein. Gleichzeitig erklärte Chinas Agrarministerium, dass Hunde als Haustiere und nicht als Nutztiere eingestuft werden. Lokale chinesische Tierschutzorganisationen werben weiterhin für Gesetzesvorschläge für ein Verbot des Hunde- und Katzenfleischhandels und hoffen darauf, dass der Nationale Volkskongress eine robuste Tierschutzgesetzgebung fördert und unterstützt. Mit finanzieller und organisatorischer Hilfe von Humane World for Animals arbeitet Vshine mit der lokalen Polizei in verschiedenen Provinzen zusammen, um bewährte Vorgehensweisen zu fördern und so ein Ende des Hunde- und Katzenfleischhandels zu erwirken.
Unsere Arbeit für ein Ende des Hunde- und Katzenfleischhandels in China
Obwohl Humane World for Animals keinen festen Standort in China hat und nur mithilfe von Vshine Tierschutzprojekte durchführt, besuchen unsere Mitarbeiter*innen das Land, um für den Tierschutz zu werben. Unter diese Aktivitäten fallen Sponsoring, Besuche und Vorträge auf Konferenzen. Im Juli 2019 hielt Humane World for Animals einen Vortrag auf der China Animal Law Conference, ein Event, für das wir auch als Sponsoren tätig waren. Im Oktober 2019 unterstützte und besuchte eine Delegation von Humane World for Animals das „Asia for Animals“-Symposium. Aufgrund der Pandemie waren Reisen nicht mehr möglich, aber unsere Arbeit wurde durch unsere offizielle Partnerorganisation fortgesetzt.
Im August 2024 haben wir uns mit unserem lokalen Partner getroffen, um unsere Kampagne im Bereich des Hunde- und Katzenfleischhandels auszuweiten und zu festigen. In 2025 unterstützen wir Vshine bei der Umsetzung der Strategie. Dafür kontaktieren wir verschiedene Städte, unter anderem auch Yulin, bezüglich eines Verbots des lokalen Hunde- und Katzenfleischhandels. Außerdem stärken wir das öffentliche Bewusstsein für die grausame Praxis und die Risiken für die öffentliche Gesundheit und tauschen uns mit den wichtigsten Entscheidungsträger*innen aus, um ein landesweites Verbot voranzutreiben.
Humane World for Animals kämpft für ein Ende des Hunde- und Katzenfleischhandels in Asien
Jedes Jahr werden Hunde und Katzen in ganz Asien Opfer von extremem Leid und Grausamkeit, weil sie für den menschlichen Verzehr getötet werden. Humane World for Animals ist eine treibende Kraft im globalen Kampf gegen diese grausame Praxis. In den vergangenen 10 Jahren haben wir uns auf Südkorea, China und Indonesien konzentriert. Seit Kurzem sind wir auch in Vietnam und Indien aktiv. Zusätzlich sind wir Mitglied mehrerer Koalitionen und Organisationen in Asien, die gegen den Hunde- und Katzenfleischhandel kämpfen, sich für eine friedliche Koexistenz von Menschen und Tieren einsetzen und die Massentierhaltung beenden wollen.
Wir sind stolz und dankbar, dass wir mit gleichgesinnten Organisationen und Menschen in ganz Asien gemeinsam gegen die Grausamkeit gegenüber Tieren kämpfen dürfen. Mehr Details über unsere Arbeit für ein Ende des Hunde- und Katzenfleischhandels finden Sie hier: Ending the dog and cat meat trade | Humane World for Animals.
Gemeinsam können wir der Tierquälerei ein Ende setzen.
Beginne noch heute damit, Leben zu retten - mit einer einmaligen Spende - oder schütze das ganze Jahr über Tiere weltweit mit einer monatlichen Spende.
Nhan Tran/AP Images for Humane World for Animals