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Woolrich unter Druck: Globale Anti-Pelz-Kampagne fordert Ausstieg aus grausamer Pelztierindustrie – pünktlich zum weltweiten Start der Fashion Weeks

Tierschutzorganisationen schließen sich zusammen, damit Woolrich pelzfrei wird

Adult and baby fox in a cage on a fur farm in Finland

Kristo Muurimaa/Oikeutta eläimille

BERLIN – Im Vorfeld der internationalen Fashion Weeks in New York, London, Mailand und Paris haben Tierschutzorganisationen eine weltweite Anti-Pelz-Kampagne gestartet, um die bekannte Outdoor-Marke Woolrich zum Umdenken zu bewegen. Ziel: Woolrich soll wie bekannte Mitbewerber der Marke – darunter Canada Goose, Moncler, The North Face, Napapijri und Parajumpers – eine pelzfreie Unternehmenskultur einführen. Die Kampagne wird in Deutschland von den Tierschutzorganisation Humane World for Animals (ehemals Humane Society International), Deutscher Tierschutzbund und Vier Pfoten angeführt, die zur Fur Free Alliance gehören. Die Allianz vereint 50 Organisationen in über 30 Ländern. Millionen Unterstützer*innen und mitfühlende Verbraucher*innen in Deutschland sowie weltweit werden aufgerufen, Woolrich zu einem Pelz-Ausstieg zu bewegen – denn Pelz ist grausam, längst überflüssig und hat in einer modernen Gesellschaft keinen Platz.

Ein Großteil des bei Woolrich verwendeten Pelzes stammt aus Pelztierfarmen, auf denen Wildtiere wie Marderhunde und Füchse ihr gesamtes Leben in kleinen Drahtkäfigen verbringen – ohne die Möglichkeit, ihr natürliches Verhalten auszuleben – nur um dann per Elektroschock getötet zu werden. Ein im Juli veröffentlichter, belastender Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) bestätigt das systemische Tierleid auf Pelztierfarmen.

Woolrich verwendet auch Pelz von Kojoten, die in freier Wildbahn in brutalen Fallen wie Schlingen oder Schlagfallen gefangen werden. Manche Tiere müssen dort tagelang ohne Nahrung oder Wasser ausharren. In ihrer Verzweiflung versuchen die Tiere sogar, ihre eigenen Gliedmaßen abzubeißen, um sich zu befreien – bis die Jäger*innen zurückkommen und sie erschlagen oder ersticken. Zu den Pelztierprodukten von Woolrich gehören Parkas mit Besätzen aus Marderhund-, Fuchs- oder Kojotenpelz.

Sylvie Kremerskothen Gleason, Landesdirektorin von Humane World for Animals Deutschland, sagt: „In Deutschland hat Woolrich laut eigener Website neun eigene Läden, die Produkte werden darüber hinaus auch noch in anderen Bekleidungsgeschäften verkauft. Damit ist die Marke hierzulande klar präsent – und trägt Verantwortung. Unsere Kampagne fordert Woolrich auf, dem Beispiel vieler anderer Modemarken zu folgen und vollständig aus dem Pelztierhandel auszusteigen. Neben der Verantwortung der Unternehmen braucht es aber auch politische Konsequenz, um die Haltung und Tötung von Wildtieren für Mode endlich zu beenden. Deutschland muss sich für das EU-weite Pelztierfarmverbot einsetzen, um so ein klares Zeichen für eine mitfühlendere, moderne Gesellschaft zu setzen und zu zeigen, dass die Pelztierhaltung absolut inhuman ist.“

Woolrich behauptet, dass sie die Natur bewahren und schützen, unterstützt aber gleichzeitig einen Pelztierhandel, der jährlich Millionen Wildtiere tötet, der Umwelt schadet und die öffentliche Gesundheit gefährdet. Pelztierfarmen und Gerbereien setzen giftige Chemikalien und Tierabfälle frei, die Böden und Gewässer belasten. Die eingesetzten Fallen töten willkürlich, also nicht nur Wildtiere, sondern auch andere Tiere, darunter geschützte Arten und Haustiere. Außerdem gelten Pelztierfarmen als Brutstätten für Zoonosen wie COVID-19 oder Vogelgrippe. In den vergangenen Jahren gab es bereits Hunderte bestätigte Ausbrüche dieser Zoonosen in Europa und Nordamerika. Wenn Woolrich die Natur wirklich schützen will, muss das Unternehmen auf Pelz verzichten und sich für den Erhalt von Wildtieren und deren Lebensräumen einsetzen.

Joh Vinding, Vorsitzender der Fur Free Alliance, erklärt: „Woolrich hält weiterhin am Pelztierhandel fest und entscheidet sich damit bewusst für Tierquälerei und die Zerstörung der Umwelt und gegen Mitgefühl und Innovation. Zum Glück ist diese Grausamkeit nicht mehr in Mode: Verbraucher*innen legen immer mehr Wert auf Tierschutz und weltweit treten neue Gesetze in Kraft, die den Pelztiermarkt zurückdrängen. Woolrich wäre klug, den Anschluss nicht zu verpassen und endlich pelzfrei zu werden.“

Woolrichs Einsatz von Pelz wirkt zunehmend aus der Zeit gefallen, denn die meisten großen Modehäuser, Outdoor-Marken und Einzelhändler weltweit sind bereits pelzfrei. Dazu zählen Marken wie: Dolce & Gabbana, Saint Laurent, Valentino, Prada, Gucci, Versace, Alexander McQueen, Balenciaga und Jimmy Choo. Viele weitere Designer und Marken verzichten seit Jahren auf Pelz – darunter Hugo Boss, Armani, Tommy Hilfiger, Stella McCartney und Vivienne Westwood. Qualitative, umweltfreundliche Alternativen, häufig auf Pflanzenbasis oder aus Recyclingmaterialien, sind längst verfügbar. Mittlerweile haben sich über 1.650 Marken weltweit dem Fur Free Retailer Program angeschlossen und sich verpflichtet, keinen Echtpelz mehr zu verwenden.

Außerdem haben inzwischen 22 europäische Länder die Pelztierzucht aus Gründen des Tierschutzes sowie wegen Umwelt- und Gesundheitsrisiken verboten. Auch Israel, der US-Bundesstaat Kalifornien sowie 16 US-Städte haben den Pelzverkauf verboten, um den Markt mitfühlender zu gestalten und Innovation zu fördern. Am 1. Juli 2025 hat die Schweiz als erstes Land in Europa ein Importverbot für grausam produzierten Pelz mit einer zweijährigen Übergangsfrist erlassen.

Wer sich für ein pelzfreies Woolrich einsetzen möchte, kann das Unternehmen über die Aktionsseite von Humane World for Animals kontaktieren, ebenso über die Social-Media-Kanäle von Woolrich: FacebookInstagramTikTokYouTube oder X.

ENDE

Bild- und Videomaterial von Füchsen auf einer finnischen Pelztierfarmen stehen hier zur Verfügung. 

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